Balintgruppen

“Frech denken – vorsichtig handeln“

(M.Balint)

Die Balintgruppenarbeit ist eine Supervisionsmethode bei der die Beziehung zwischen Helfer und Hilfesuchendem im Vordergrund steht. Sie eignet sich für Ärzte, Lehrer, Pflegepersonen, Sozialarbeiter, Seelsorger, Vorgesetzte u.a.

In der Balintgruppenarbeit orientieren wir uns an der von Michael Balint – Mitte des 20. Jahrhunderts – entwickelten psychoanalytischen Methode für Ärzte. Die beziehungsorientierte Arbeitsmethode entspringt dem Bedürfnis, dem kranken Menschen als Ganzes (körperlich-seelisch-geistig und sozialem Wesen) zu begegnen. Das Wesentliche der Balintarbeit liegt in der Konzentration auf die Beziehung zwischen Patient und Therapieperson (Schüler und Lehrer, Klient und Sozialarbeiter..).

In der Balintgruppen-Sitzung steht jeweils eine Beziehung eines Gruppenteilnehmers zu einem Klienten im Mittelpunkt. In der Betrachtung dieser einen Beziehung sollen spezifische Interaktionen verständlicher, klarer, spürbarer werden und erhellend wirken für heikle Situationen in der Kommunikation mit dem Klienten. Die Gruppenteilnehmer können ihre Eigenwahrnehmung verbessern, das eigene Gefühlsinstrumentarium bewusst einsetzen lernen. Die Balintgruppen sind zudem eine wirksame Burnout-Prävention.

Sitzungsablauf

  • Ein Teilnehmer (Vortragender) schildert frei die Beziehung zu einem Klienten.
  • Die übrigen Teilnehmer können Klärungsfragen stellen.
  • Die Gruppe als Resonanzkörper überlässt sich anschliessend ihren Bildern, Gefühlen,
  • Körpergefühlen sowie Phantasien.
  • Danach kann der Vortragende Rückmelden, was für ihn erhellend war.
  • Die Gruppenleitung fasst die Diskussion zusammen
  • Nach Wunsch können im Rollenspiel neue Interventionen und Reaktionsmöglichkeiten ausprobiert werden